Nachlese
Die Transalp 2010 ist geschafft – es war ein grandioses, unvergessliches Erlebnis! Es wird unzählige trübe Winterabende geben, an denen wir im Kopfkino durch die Erinnerungen fahren... Die Transalp beläuft sich nicht auf die acht Etappen oder 12 Tage mit An- und Abreise, sondern dominierte das vergangene halbe Jahr. Wir sind beide eingespannt im Beruf, haben (große) Kinder und Ehefrauen, und damit letzteres auch so bleibt, muss man, neben allen beruflichen und privaten Verpflichtungen, sehr viele Kompromisse eingehen. Wir als Fahrer schneiden uns die Zeit aus den Rippen, schlussendlich geht das alles nur gut, wenn die Partnerinnen es mittragen. An dieser Stelle noch mal den allerherzlichsten Dank an Esther und Christine, ohne euch würde es nicht gehen! Jetzt habt ihr einiges gut bei uns...!
Training
Wir betreiben beide seit vielen Jahren Ausdauersport und haben in der Vorbereitung an unterschiedlichen Wohnorten 4-6 mal pro Woche trainiert. Das Training gestalteten wir unterschiedlich, hatten aber beide vor der Transalp 4000 – 5000 Radkilometer in den Beinen plus etliche Lauf und Skilanglauf-Kilometer im Winter. Bei Karsten kommt, auch wenn man es auf den Fotos nicht sieht ;-), Krafttraining hinzu.
Ziele
Das Ziel war relativ einfach gesteckt: Durchkommen mit Spaß. Henning hatte durch seine erfolgreiche Teilnahme 2008 Sicherheit, Karsten fehlte diese Erfahrung, er war unsicher: Reicht die Zeit zur Regeneration? Bleibt der Schleimbeutel ruhig? Wir haben einen Platz im Mittelfeld angestrebt, was uns ja gelungen ist. Allerdings haben wir relativ lange Pausen gemacht an den Verpflegungsstationen. Im Heißdüsenmodus hätten wir vielleicht mehr erreichen können... Letztlich hat es sich bewährt, ernsthaft, aber nicht verbissen an die ganze Sache heranzugehen. So verblieb Zeit zum Genießen und zum Gespräch mit den anderen Fahrern unterwegs: Eine großartige Erfahrung!
Das Team: Die zwei Fahrer
Da wir Brüder sind, war die Situation für uns speziell. Es war klar, dass wir unterschiedliche Stärken haben: Während Henning in der Ebene besonders stark ist, ist Karstens Domäne eindeutig der Berg. Weil uns das bewusst war, gab es kein Problem, sich aufeinander einzustellen. Unterm Strich sind wir erstaunt, dass es so gut harmoniert hat! Vereinfacht hat die ganze Sache, dass wir beide gut bergab fahren. Macht einfach enorm Spaß, gemeinsam die Abfahrten zu rocken!
Das Team: Die Fahrer mit der Bodencrew im Wohnmobil
Das Reisen im Wohnmobil hat sich bewährt, ist jedoch auch für das Begleitteam im Wohnmobil eine anstrengende Sache! Jedenfalls, wenn man das All-inclusive-Paket gebucht hat. Christine kochte perfekt für uns - wir waren mit Sicherheit das Transalp-Team mit der besten Ernährung! Die Begleitung im Wohnmobil ist aufwändiger, als wir meinten: Der Tag war sehr eng getaktet. Insgesamt hat alles sehr gut geklappt, an dieser Stelle nochmals allerbesten Dank an Christine und Achim, ihr seid die Besten!
Bike-Technik
Wir waren erstaunt, welch teures Material auf der Transalp gefahren wird: Räder um die 4.000 - 5000 Euro waren Durchschnitt, es gab etliche gepimpte Bikes, die an die 8.000 - 10.000 Euro heranreichten!! Dabei ist das schöne an unserem Sport, dass die Beine das Entscheidende sind... auf den Boden der Tatsachen bringt einen ein Blick auf die Bikes der Profis: Die sind zwar gutes Zeug, vor allem Hardtails gefahren, hatten aber Räder von der Stange. Nicht nur im Tempo unterscheidet sich Mountainbiken von der Formel 1! Allgemein kann man sagen, dass die Technik von vielen Fahrern überbewertet wird. Die Transalp lässt sich bereits erfolgreich mit einem Mittelklasse-Hardtail bestreiten, mehr ist schöner Luxus.
Das Salz in der Suppe:
Fahrer aus 42 Nationen. Es hat enormen Spaß gemacht, sich mit gleichgesinnten Durchgeknallten über die CBT auszutauschen. Man fand immer Fahrer auf entsprechender Wellenlänge, seien es die Marin-Flitzer Sandra und Klaus (Weißt ja, Sandra: Mountainbiken ist kein Mädchensport!) die Orthodocs (Wir konnten euch zum Glück verschonen mit orthopädischen Fragen!) oder die Jungs vom BDO (Bicycle Department Ost), die am Streckenrand in aller Seelenruhe ihr Schaltwerk bis aufs letzte Schräubchen zerlegten. Hinzu kommen die ungezählten kurzen Gespräche unterwegs mit den anderen Fahrern aus aller Welt – von diesem Flair lebt die Transalp!
Nach der Transalp ist vor der Transalp?!?
Nun, das wissen wir noch nicht. Das nächste Jahr steht in den Sternen, vielleicht fährt Henning in zwei Jahren mit seinem jüngsten Sohn... Die Trans-Rockies klingen auch extrem verlockend... Auf jeden Fall: Ein Leben ohne Transalp ist schlecht vorstellbar...!!!
Cool, bitte bei Ankunft in Kassel wiederholen!
AntwortenLöschenGrillen? Wir sind dabei!
AntwortenLöschenI+R